Testarten


Impfkontrollen

Der Nachweis von Antikörpern, insbesondere von neutralisierenden Antikörpern, ist grundsätzlich geeignet, um den Immunstatus eines Individuums zu ermitteln. In diesem Zusammenhang kann auch über die Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung entschieden werden. Dieses Verfahren ist in der Humanmedizin weit verbreitet. Im veterinärmedizinischen Bereich wurden bisher jedoch nur für wenige Infektionen Grenzwerte definiert, bei deren Erreichen mit großer Sicherheit von einem Schutz des Tieres ausgegangen werden kann. Hierzu zählen die Tollwut und die canine Parvovirose. Für die Mehrzahl der Infektionskrankheiten, gegen die Impfungen verfügbar sind, wurden bisher keine Grenzwerte festgelegt. Somit kann aufgrund der Höhe der Antikörpertiter nur eine grobe Einschätzung des vorliegenden Immunschutzes getroffen werden.
Um den Verlauf einer Immunantwort der Tiere bestimmen zu können, ist es sinnvoll, im Abstand von ca. 3 Wochen 2 Serumproben zu gewinnen ("Serumpaar") und diese optimalerweise im selben Test zu untersuchen.
Impfstatus: Das Diagnostische Labor bietet im Rahmen seines Untersuchungsspektrums die Bestimmung des Impfstatus bei Hund, Katze, Pferd und Rind an. Hierbei werden auf Wunsch sämtliche "Impfantikörper" (für Viruserkrankungen) der entspr. Tierart bestimmt.

  • Bitte beachten Sie bei der Untersuchung von Einzeltieren dazu unsere Rabattierungsmöglichkeiten!
  • Wir bieten ebenfalls die Erhebung des Impfstatus für größere Bestände an, in diesem Fall bitten wir Sie um vorherige telefonische Absprache mit unserem Labor, damit wir mit Ihnen einen Preisrabatt vereinbaren können und unsere Testkapazität darauf einstellen können (gilt für > 50 Proben, bzw. selten gewünschte Untersuchungen).

© Institut für Virologie, 2006
Forschung Diagnostik Lehre Das Institut
 

Serumneutralisationstest (SNT)

Die Neutralisation von Viren kann zum Nachweis und zur Quantifizierung neutralisierender Antikörper aus Seren ausgenutzt werden. Meist werden dafür Virusstämme eingesetzt, die einen zytopathischen Effekt hervorrufen, so dass der Test direkt mikroskopisch ablesbar ist. Werden nicht zytopathische Virusstämme verwendet (z.B. Border Disease Virus), muss zum Beispiel im Anschluss eine Immunfluoreszenz zur Auswertung durchgeführt werden.
Für den Serumneutralisationstest wird eine Serumverdünnungsreihe hergestellt und mit einer definierten Virusdosis für eine bestimmte Zeit inkubiert. Nach Zugabe eines Indikatorsystems (z. B. Zellkultur) folgt eine Inkubationszeit von ca. 2-5 Tagen (je nach Virus bis zu 8 Tagen). Mit Hilfe statistischer Verfahren kann der Titer an neutralisierenden Antikörpern errechnet werden. Eine Aussage über den Verlauf einer Infektion kann nur mittels gepaarter Serumproben getroffen werden, wofür im Idealfall beide Titer im gleichen Test bestimmt werden sollten. Eine Unterscheidung zwischen Impftiter und Infektionstiter kann mit diesem Test (auch bei Markerimpfstoffen) nicht durchgeführt werden. Angaben, ob die Titerhöhe vor einer Erkrankung schützt, können in der Regel nicht gemacht werden.

Vorteile: hohe Spezifität und Sensitivität

Nachteile: Zeit-, Personal- und Materialaufwand, schlechte Standardisierbarkeit zwischen verschiedenen Labors aufgrund unterschiedlicher Testsysteme (Virusstamm, Zellsystem)


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http://www.vetmed.uni-giessen.de/viro/de/diagnostik/untersuchungen/untersuchungsverfahren/hah.php

 

Hämagglutinationshemmung (HAH)

Das canine Parvovirus (CPV) ist in der Lage, Erythrozyten bestimmter Tierarten (u.a. Schwein und Rhesusaffe) zu agglutinieren (Hämagglutination). Durch Inkubation des Virus mit Antikörpern kann die Hämagglutination gehemmt werden (Hämagglutinationshemmung, HAH).
Im HAH-Test werden geometrische Verdünnungsreihen der Testseren mit einer definierten Virusdosis inkubiert und anschließend Erythrozyten zugegeben. In der folgenden Inkubationszeit kann nicht durch Antikörper gebundenes Testantigen an Erythrozyten binden und es kommt zur Agglutination. In Anwesenheit HAH-Antikörper bleibt die Agglutination aus. Nicht agglutinierte Erythrozyten sedimentieren zügig und sind makroskopisch als rote "Knöpfe" am Boden der Vertiefung zu erkennen. Der Titer an HAH-Ak wird als der Wert der Serumverdünnung angegeben, bei der noch eine vollständige Hemmung der Hämagglutination auftritt.


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Enzyme-linked Immunosorbent Assay ( ELISA )

Mit Hilfe des ELISA können Proteine, Viren aber auch niedermolekulare Verbindungen wie Hormone, Toxine und Pestizide in einer Probe (Blutserum, Milch, Urin, etc.) nachgewiesen werden. Hierbei macht man sich die Eigenschaft spezifischer Antikörper zu Nutze, die an den nachzuweisenden Stoff (Antigen) binden. Antikörper oder Antigen werden zuvor mit einem Enzym markiert. Die durch das Enzym katalysierte Reaktion dient als Nachweis für das Vorhandensein des Antigens. Das sog. Substrat wird vom Enzym umgesetzt, das Reaktionsprodukt kann üblicherweise durch Farbumschlag, Fluoreszenz oder Chemolumineszenz nachgewiesen werden. Die Signalstärke ist im allgemeinen eine Funktion der Antigenkonzentration, so dass ELISA auch für quantitative Nachweise verwendet werden kann.

 

Hämagglutinations-Hemmtest (HHT)

Der HHT findet nur Anwendung bei Viren, dessen Oberflächenproteine in der Lage sind Erythrozyten zu binden. Dieses Phänomen beruht auf der Bindung der viralen Proteine an Zuckerstrukturen auf der Oberflächen von Erythrozyten. Diese so gebundenen Erythrozyten bilden ein Netzwerk aus, das nicht mehr auf den Boden des Reaktionsgefäßes absinkt. Im HHT wird nun dem System aus Öberflächenproteinen des Virus und Erythrozyten das zu testende Serum zugegeben. Antikörper, die gegen das Virus gerichtet sind binden an die Öberflächenproteine der Viren und die Hämagglutination wird unterbunden. Zur Quantifizierung wird das zu testende Serum in Verdünnungsstufen in den Test eingebracht. Dadurch kann der Titer ermittelt werden, der gerade noch ausreicht, um die Hämagglutination zu unterbinden. 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Virologische_Diagnostik

 

Virusneutralisationstest

Der Virusneutralisationstest ist ein labortechnisches Verfahren, mit dem Antikörper gegen bestimmte Viren im Serum eines Patienten nachgewiesen werden können, die in der Lage sind das Virus zu zerstören (neutralisieren).

Durchführung

Die Suche nach Antikörpern gegen ein bestimmtes Virus wird wie folgt durchgeführt:

  • Das Virus wird zu einer Zellkultur gegeben. Es kommt auf Grund des zytopathischen Effekts des Virus zu einer Zellzerstörung.
  • In einem zweiten Ansatz wird zu Viren und Zellkultur das Patientenserum gegeben. Sind im Serum neutralisierende Antikörper gegen diesen Virus vorhanden, wird der zytopathische Effekt verhindert und die Zellen der Kultur bleiben intakt.
  • Zur Bestimmung des Antikörpertiters wird das Patientenserum in unterschiedlichen Kulturen mehr und mehr verdünnt. Als Titer wird die höchste Verdünnung bezeichnet, die die Zellzerstörung noch verhindert.

Stellenwert in der medizinischen Routine

Der Neutralisationstest ist ein sehr aufwändiges Verfahren, da zur Testung eine Zellkultur benötigt wird. Zellkulturen erfordern für die tägliche Laborarbeit ein weitaus größeres Maß an Arbeitsaufwand und Erfahrung als die Nutzung vorgefertigter Test-Kits.