Was tun bei Katzenseuche?

Katzen, die an Katzenseuche erkrankt sind, scheiden das Parvovirus ungefähr noch sechs Wochen nach der Genesung über alle Körperflüssigkeiten aus.

Ob eine Katze Parvoviren ausscheidet, kann man am besten über den Kot mit dem Parvo-Schnelltest (SPEED® PARVO) prüfen, der bei jedem Tierarzt
erhältlich sein sollte. Es ist eine ganz einfache, schnelle und ziemlich sichere Angelegenheit. Man kann den Test durch den Tierarzt ausführen lassen
oder selber durchführen. Testen kann man zu jedem Zeitpunkt, allerdings sollte mit dem Testen nach einer Impfung mit einer attenuierten
Parvovirus-Lebendvakzine mind. 10 Tage gewartet werden, da dieser Test nicht zwischen Impfvirus und Feldvirus unterscheidet. Man kann den Kot einzelner Katzen testen (am genauesten), oder Mischproben erstellen (je geringer aber das Probenmaterial je Katze ist, desto ungenauer wird der Test). Zudem gibt es noch die Möglichkeit, PCR-Blutuntersuchungen im Labor durchführen zu lassen, die einen Hinweis auf Parvo geben können.

Wohnung, Hausrat und Katzenutensilien reinigt man am besten mit Virkon S (http://www.noack-deutschland.de/PDF_Des_mittel/virkons_110805.pdf), ebenfalls über den Tierarzt erhältlich, ein sehr gutes Desinfektionsmittel gegen Parvoviren sowie gegen weitere Viren, Bakterien und Pilze. Es ist ein Pulver, dass mit Wasser vermischt zum Wischen eingesetzt wird und, in Sprühflaschen umgefüllt, zur Behandlung schlecht erreichbarer Stellen
eingesetzt werden kann. Nach dem Trocknen entsteht zwar ein matter Film auf den Flächen, der aber nach und nach durch Putzen verschwindet. Mittlerweile verwenden schon einige Vereine, insbesondere in Frankreich, Virkon S zur Desinfektion auf Ausstellungen.

Wäsche wird möglichst heiß gewaschen. Bei empfindlichen Teilen kann dem Waschgang auch Virkon S beifügt werden.

Zur Zeit wird geprüft, inwieweit Ozongeräte zur Desinfektion bei Parvo nützlich sein können.

Durch konsequente und ausführliche Desinfektion mit den entsprechenden Mitteln und Kontrolle der Tiere wie oben beschrieben, kann das
Infektionsrisiko, das von einem Haushalt mit Katzenseuche nach Beendigung der Krankheit ausgeht, auf ein normales Maß, wie es in jeder anderen Cattery herrscht, zurückgeführt werden. Auch Tierarztpraxen, in denen Tiere mit Katzenseuche behandelt wurden, bleiben nicht geschlossen und der Tierarzt praktiziert monatelang nicht.

Wenn alle diese Maßnahmen durchgeführt wurden, steht auch einer Weiterführung der Zucht oder der Teilnahme an einer Ausstellung nichts mehr
im Weg. Denn gerade betroffene Züchter, die es öffentlich gemacht haben, sind ja sehr daran interessiert, dieses Virus so schnell und sicher wie
möglich zu eliminieren. Von diesen Züchtern und deren Katzen geht in der Regel die geringste Gefahr aus, dass sie Virenschleudern sind. Viel größer
ist das Risiko durch anscheinend gesunde Tiere, die infiziert sind und Viren ausscheiden, die aufgrund eines guten Immunsystem aber kein oder nur ein
abgeschwächtes Krankheitsbild zeigen und die Krankheit als solche daher nicht diagnostiziert wird. Welcher Tierarzt testet schon bei Durchfall
gleich auf Katzenseuche?

Hysterie und Panik aus Sorge um die eigenen Tiere, wie sie von einigen Züchtern ausgeht, die nicht genügend informiert sind, ist hier fehl am Platz, genauso wie ein zu lascher Umgang mit dieser Problematik.

Wir brauchen keine Hetzkampagnen sondern kühle Köpfe.

Wichtig ist, dass wir versuchen herauszufinden, warum ein Teil der Tiere keinen ausreichenden Schutz hat. Und viel wichtiger ist, dass wir davon
wegkommen, dass man ohne Beweise vermutet, dies sei rassespezifisch. Hier hätte ich einen Aufschrei der NFO-Züchter begrüßt.

Jeder, der Interesse an Aufklärung hat, kann sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen.